Dresden
Zwinger, Semperoper, Residenzschloss, Frauenkirche, Grünes Gewölbe: Die Liste der Dresdner Top-Sehenswürdigkeiten nimmt kein Ende. Kein Wunder, dass die sächsische Landeshauptstadt auch als „Elbflorenz" bezeichnet wird.
Tatsächlich gehört Dresden heute wieder zu den kulturell bedeutendsten Städten Europas. Diesen Status musste sich die Stadt nach den heftigen Kriegszerstörungen erst wieder erobern. Der heutige Zustand knüpft an die goldenen Zeiten an.
Bei einer Dampferfahrt auf der Elbe Richtung Sächsische Schweiz kann man nicht nur die Elbbrücke „das Blaue Wunder" erleben, sondern auch musikalische Genüsse. Dresden ist nämlich eine Hochburg des Dixie - und der wird u.a. auf den Dampfern gespielt. Auch vom „Balkon Europas", wie die schöne Flaniermeile Brühlsche Terrasse genannt wird, kann man diesen Klängen genussvoll lauschen.
Sächsische Schweiz
Die wildromantische Sächsische Schweiz mit ihren bizarren Felsen, Tafelbergen, Burgen und tiefen Schluchten ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer. Erreichen lässt sich dieser Teil des Elbsandsteingebirges von Dresden aus in einer knappen Stunde mit der S-Bahn, mit den Dampfschiffen der „Weißen Flotte" oder per Rad auf dem wunderschönen Elbradweg.
Die gesamte Region bietet eine Vielzahl von Ausflugsmöglichkeiten. Ein gut ausgebautes und beschildertes Wanderwegenetz führt quer durch den Nationalpark und zu den Highlights des Elbsandsteingebirges. Dazu gehört neben der Felsenbühne Rathen, die oftmals als Europas schönstes Naturtheater bezeichnet wird, auf jeden Fall ein Ausflug zur Bastei. Von dem imposanten Basteimassiv hat man einen sehr schönen Blick auf die bezaubernde Naturlandschaft des Elbsandsteingebirges und auf die sich durch die Landschaft schlängelnde Elbe. Auch die Festung Königstein, Burg Stolpen und Burg Hohnstein lohnen einen Besuch.
Oberlausitz
Die Oberlausitz ist eine Region im Osten des Freistaates Sachsen, im sogenannten Dreiländereck Deutschland - Polen - Tschechien und reicht bis in den Oberspreewald-Lausitzkreis des Landes Brandenburg hinein. Als historische Hauptstadt und zweitgrößte Stadt der Region spielte Bautzen seit jeher eine zentrale Rolle; heute nimmt die Oberlausitz in etwa das Gebiet der beiden Landkreise Bautzen und Görlitz ein.
Die gesamte Region ist vom kulturellen Erbe der Sorben geprägt, einem slawischen Volksstamm, dessen Geschichte bis ins 6. Jh. zurückreicht. Gegenwärtig leben in Deutschland noch etwa 60.000 Sorben, davon ca. 20.000 in der Oberlausitz - sie sprechen ihre eigene Sprache und haben ein eigenes Schulsystem sowie eigene Rundfunk- und TV-Sender. Nicht nur die zweisprachigen Orts- und Straßenschilder sind Hinweise auf diese kulturelle Prägung. Sorbische Traditionen und sorbisches Brauchtum wurden über die Jahrhunderte hinweg bewahrt und gepflegt und sind auch von der deutschen Bevölkerung weit über die Grenzen der Oberlausitz hinaus übernommen worden. Sanfte Hügel und schroffe Felsen prägen die Landschaft, daneben locken historische Altstädte mit einzigartiger Architektur und Parkanlagen, die ihresgleichen suchen.
Erzgebirge
Eines der schönsten Mittelgebirge Europas markiert die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Während der Fichtelberg (1.215 m) auf deutschem Staatsgebiet (Sachsen) liegt, befindet sich die höchste Erhebung des Gebirges, der Keilberg (1.244 m), auf tschechischer Seite. Die Bezeichnung Erzgebirge geht auf die Entdeckung großer Erzvorkommen zurück, die in der Folge den Bergbau in das Gebiet lockten. Heute blickt das Erzgebirge auf eine etwa 800 Jahre alte Bergbaukultur zurück, die das Leben in den Städten und Dörfern bis in die Gegenwart prägt. Besuchern stehen zahlreiche Schaubergwerke und Museen offen.
Naturliebhabern bietet das Gebirge eine abwechslungsreiche Landschaft. Sportler und Outdoor-Urlauber können sich hier zu jeder Jahreszeit ausleben: ob per Mountainbike oder Motorrad durch die Gebirgslandschaft, zu Fuß entlang der Wanderwege, mit Ski oder Schlitten die Pisten hinab - langweilig wird es zu keiner Zeit.
Auch die Handwerkskunst hat eine lange Tradition im Erzgebirge. Besonders Klöppeldeckchen gelten als kultige Mitbringsel. In Oberwiesenthal gibt es noch heute Klöppelstuben, in denen Besucher den Handwerkerinnen über die Schulter schauen können.
Chemnitz
Tief im Südwesten des Freistaates Sachsen, am nördlichen Rand des Erzgebirges, liegt Chemnitz am gleichnamigen Flüsschen. Ursprünglich war die Stadt Mitte des 12. Jh. rund um eine Benediktinerabtei entstanden. In den 1930er Jahren erreichte die Region ihren wirtschaftlichen Höhepunkt und wurde eine der bedeutendsten Industriestädte Deutschlands. Auch heute ist sie ein wichtiger Wirtschaftsstandort, besonders im Bereich Motoren- und Maschinenbau.
Das alte Chemnitz wurde im Zweiten Weltkrieg bei Bombenangriffen fast vollständig zerstört und die DDR hatte kein Interesse, sie historisch wiederaufzubauen, sondern wollte eine „sozialistische Musterstadt“ schaffen. So prägen noch heute große Plattenbausiedlungen und Industriebauten aus der DDR-Zeit das erste Bild, welches der Reisende von der Stadt bekommt. Aber der Schein trügt, denn inzwischen wurden eine Reihe historischer Straßenzüge und Gebäude rekonstruiert und restauriert. Ein gutes Beispiel dafür ist das Gründerzeitviertel Kaßberg. Es ist mit seinen 480 Gebäuden im Jugend- und Gründerzeitstil eines der größten zusammenhängenden Gebäudekomplexe aus dieser Epoche, wurde viele Jahre vernachlässigt und erstrahlt jetzt in neuem Glanz. Die Innenstadt wirkte vor der Wende eher kahl und wurde mit imposanten neuen Gebäuden auf interessante Weise verdichtet. Immer beliebter wird die Stadt als Veranstaltungsort von Kongressen und Tagungen. Die Technische Universität, die Chemnitz Arena, die Oper sowie eine Reihe von modernen Hotels bieten nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Logistik für Veranstaltungen mit bis zu 20.000 Teilnehmern.
Die „Stadt der Moderne“, wie Chemnitz sich selbstbewusst nennt, hat auch kulturell einiges zu bieten. Das Opernhaus mit seinem Ballettensemble und der Robert-Schumann-Philharmonie, das Schauspielhaus und das Figurentheater sind nur einige der bekanntesten Bühnen. Zahlreiche Museen wie das Industriemuseum oder die Kunstsammlungen im Schlossbergmuseum locken mit interessanten Dauerausstellungen und Veranstaltungen.
Darüber hinaus zählt Chemnitz mit seinen Park- und Grünanlagen zu den grünsten Städte Deutschlands. Der Stadtpark im Süden dehnt sich über 60 ha aus und ist bei Spaziergängern und Joggern genauso beliebt wie bei Radlern und Skatern. Im Norden setzt der Park sich in einem 12 km langen Grüngürtel in Richtung Innenstadt fort. Auch der Botanische Garten und der Zoo sind beliebte Ausflugsziele.
Zwickau
Zwickau, die viertgrößte Stadt im Freistaat Sachsen und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises, zählt heute mehr als 90.000 Einwohner. Der Komponist Robert Schumann erblickte hier 1810 das Licht der Welt; sein Geburtshaus am Hauptmarkt steht interessierten Besuchern heute als Museum offen. Doch auch mit der Automobilindustrie ist die „kleine Großstadt“ eng verknüpft: Zu DDR-Zeiten wurde hier der Trabant gebaut und heute befindet sich eine Produktionsstätte der VW Sachsen GmbH im Stadtteil Mosel. Einen guten Überblick über 100 Jahre Zwickauer Automobilgeschichte gibt das August-Horch-Museum in der Audistraße.
Bekannt ist Zwickau darüber hinaus für seine sehenswerte historische Altstadt und die liebevoll restaurierten Jugendstil- und Gründerzeitbauten, die vor allem entlang der Moritzstraße und am Römerplatz zu besichtigen sind. Am Hauptmarkt im Zentrum ist in unmittelbarer Nähe zum Robert-Schumann-Haus das dreistöckige Rathaus zu bewundern, welches nach dem Stadtbrand von 1403 erbaut und im 19. Jh. im neogotischen Stil umgestaltet wurde. Im spätgotischen Gewandhaus gleich nebenan hat das Theater Plauen-Zwickau seinen Sitz. Nur wenige Straßen weiter erhebt sich die Marienkirche, auch bekannt als Zwickauer Dom, die 1180 als romanischer Saalbau errichtet und zwischen 1453 und 1563 zu einer spätgotischen Hallenkirche umgebaut wurde. Nach Wittenberg war Zwickau die zweite Stadt, in der sich die Reformation durchsetzen konnte - wer sich über die komplexen Zusammenhänge informieren möchte, nimmt am besten an einer Stadtführung zum Thema teil.
Eine weitere Attraktion in der Altstadt sind die historischen Patrizierhäuser am Domhof, die teilweise aus dem 13. Jh. stammen und zu den ältesten Wohnhäusern Deutschlands zählen. Sie beherbergen heute das Museum für Stadt- und Kulturgeschichte und vermitteln einen anschaulichen Eindruck vom Leben im Spätmittelalter.
Stolz ist Zwickau nicht zuletzt auf das neogotische Johannisbad, das - 1869 als Bade- und Therapiezentrum errichtet - um 1900 um ein Schwimmbad ergänzt wurde und heute zu den schönsten historischen Bädern Deutschlands gehört, und das den frühen Jugendstil repräsentierende Konzert- und Ballhaus Neue Welt, welches als größter und schönster Terrassensaal Sachsens gilt.
Leipzig
Kaum eine andere deutsche Stadt durchlebt zur Zeit einen derart starken architektonischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandel wie die über 600.000 Einwohner umfassende Metropole Leipzig. Die zügige Sanierung der Innenstadt, die Ansiedlung von Großbetrieben und die (leider gescheiterte) Olympiabewerbung für 2012 sind eindrucksvolle Indizien hierfür.
Leipzig gilt nicht nur als Keimzelle der friedlichen Revolution von 1989, die in der Wiedervereinigung Deutschlands gipfelte, sondern auch als älteste Messestadt der Welt. Das lässt sich noch heute an den erfolgreichen Messen und den eindrucksvollen Kaufmanns- und Handelshöfen erkennen. An den Passagen wie auch an den großen Kirchen und dem riesigen Leipziger Hauptbahnhof fanden in den vergangenen Jahren umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt.
Einen gewaltigen Aufschwung erlebte auch die Kneipenlandschaft, die sich zunehmend vielseitiger zu präsentieren weiß. Wer seine Freizeit lieber der Hochkultur widmet, hat ebenfalls kein Problem: Kaum eine andere Stadt kann auf eine so große Musiktradition verweisen wie Leipzig. Namen wie Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und das Gewandhausorchester sind untrennbar mit Leipzig verbunden.
Vogtland
Die Region an der tschechischen Grenze verbindet die deutschen Freistaate Bayern, Sachsen und Thüringen miteinander. Der Name „Vogtland“ geht dabei auf die Vögte von Weida, Gera und Plauen zurück. In Weida befindet sich die Osterburg, ein mittelalterliches Baudenkmal, das mit interaktiven Ausstellungen und anderen Kulturangeboten seinen Besuchern einen erlebnisreichen Aufenthalt ermöglicht. Plauen ist bekannt für seine Spitze; in einem eigenen Museum erfährt der Gast einiges über den feinen Stoff. In der nahegelegenen „Vogtländischen Schweiz“ wartet die Talsperre Pöhl als Naturparadies und Ausflugsziel auf Wassersportler, Wanderer und Radfahrer. Klingenthal im Oberen Vogtland ist ein Paradies für Wintersportler. Hier steht die Großschanze der Vogtland Arena und bei Schöneck findet sich die längste Loipe Deutschlands. Musikfreunde kommen in Markneukirchen auf ihre Kosten. Die Stadt ist bekannt für ihre 350 Jahre währende Tradition im Instrumentenbau. Wer die Ruhe sucht, findet sie in den Dörfern und kleineren Städten rund um Auerbach im Herzen des Vogtlands. Wahrzeichen der Region ist die Göltzschtalbrücke - sie ist die größte Ziegelbrücke der Welt und verbindet die Orte Mylau und Netzschkau. Wer die Möglichkeit hat, sollte nicht nur ein Foto der Eisenbahnbrücke schießen, sondern selbst mit dem Zug darüber fahren - der Blick in die 78 m tiefe Schlucht ist überwältigend!
Art.-Nr. | 262068 |
Auflage | August 2023 |
Sprache | |
Seitenanzahl (Buch) | 216 |
Breite x Höhe (Buch) | 97.5 mm x 175 mm |
Karten (Buch, PDF) | 16 |
Anzahl Wörter | 55202 |
Reiseziele | Dresden, Sächsische Schweiz, Oberlausitz, Erzgebirge, Chemnitz, Zwickau, Leipzig, Vogtland |