So schön ist Rheinland-Pfalz (mit Saarbrücken) Reiseführer

Rheinland

Koblenz am Main

Ganz im Westen des Landes, unweit der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden, erstreckt sich mitten durch Nordrhein-Westfalen eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt, die auf ihrem Weg in die Nordsee durch vier europäische Staaten fließt: der Rhein. Rund um den niederen und mittleren Rheinteil zwischen Westfalen und Rheinland-Pfalz tummeln sich zahlreiche sehenswerte Städte und Dörfer, die unter dem Namen „Rheinland“ eine Einheit bilden. Eine Einheit mit zwei Gesichtern, denn die Region besticht durch ihre Gegensätze. Hier trifft man auf lebendige, moderne Großstädte mit zahlreichen Shopping-, Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten. Dort findet man winzige Ortschaften mit historischen Stadtvierteln, schmucken Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen. Andernorts zeigen sich malerische, naturbelassene Landschaften, soweit das Auge reicht.
Das Rheinland bietet seinen Gästen einen Mix aus Gegensätzen, der einzigartiger und spannender nicht sein könnte. Die geringen Entfernungen zwischen den verschiedenen rheinischen Städten erlauben es, in kurzer Zeit so viel wie möglich von dieser vielfältigen Region zu entdecken.

Koblenz

Jesuitenplatz mit Rathaus und Johannes-Müller-Denkmal

Die geschichtsträchtige Römerstadt liegt im Oberen Mittelrheintal, welches im Jahre 2002 von der UNESCO zum Welterbe ernannt wurde. Die idyllische Landschaft rund um Rhein und Mosel verzaubert mit waldigen Hügeln, auf denen Burgen und Schlösser thronen und gilt als eine der großartigsten Kulturlandschaften Europas. Dort, wo die beiden Flüsse zusammenfließen, findet man das Deutsche Eck, Stätte des Kaiser-Wilhelm Denkmals und Wahrzeichen von Koblenz. Hier, in einer der ältesten Städte Deutschlands, lassen sich etliche monumentale Zeugnisse längst vergangener Zeiten entdecken. Das Bild der Altstadt prägen vor allem die drei romanischen Kirchen St. Kastor, Liebfrauen- und Florinskirche, jede mit ihrem eigenen, besonderen Charme.
Ebenfalls sehenswert sind das Kurfürstliche Schloss, das man für Tagungen oder Feiern mieten kann, der Münzplatz in der Koblenzer Altstadt und der von Barockbauten umgebene Schängelbrunnen im Rathaushof. Wer es gemütlich mag, flaniert am Rhein entlang, kehrt in einem Weingut ein oder unternimmt einen Spaziergang ins malerische Umland.

Rheinhessen

Weinberge am Rheinknie bei Bingen

Wildromantische Natur, traumhafte Weingüter, jahrhundertealte Städte, historische Sehenswürdigkeiten, spektakuläre Ausblicke - all das verbindet die Orte der Region Rheinhessen und macht sie zu einer der beliebtesten Urlaubsgebiete der Bundesrepublik. Die in Rheinland-Pfalz gelegene Provinz am Rhein wird begrenzt von den Städten Mainz, Bingen am Rhein, Alzey, Nierstein und Worms. Die große Bedeutung dieser Gemeinden u. a. als Luther- und Nibelungenstädte und die zahlreichen gut erhaltenen Zeugnisse vergangener Zeiten ziehen jedes Jahr aufs Neue unzählige Besucher in ihren Bann. An beinahe jeder Straßenecke gibt es eine neue Sehenswürdigkeit zu entdecken, eine weitere historische Stadtmauer, ein prächtiges Stadttor, eine 1.000 Jahre alte Kirche oder eine imposante Burgruine hoch über dem Rhein.
Doch Rheinhessen hat mehr zu bieten als alte Bauwerke und Denkmäler. Landschaftlich ist die Region mit ihren mehr als 26.000 ha Weinanbaufläche eine der schönsten des Landes. Die Hügellandschaft bietet kilometerlange Rad- und Wanderwege, die auf ihrem Weg durch das pfälzische Land an verschiedenen Stationen vorbeiführen und allerlei Wissenswertes über die Geschichte und das Leben in Rheinhessen erzählen.

Mannheim

Der Wasserturm am Friedrichsplatz

Die Großstadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar ist hauptsächlich bekannt für ihr gitterförmiges Straßennetz, das für Deutschland untypisch ist und eher an den New Yorker Stadtteil Manhattan erinnert; es brachte Mannheim den Beinamen Quadratestadt ein. Kurfürst Friedrich IV. war es, der Anfang des 17. Jh. die heutige Metropole und zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs auf diese Weise als seine persönliche Idealstadt gestalten ließ. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mannheim allerdings schon weitaus früher, nämlich im Jahr 766 im Lorscher Codex.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der römisch-monumentale Wasserturm, der mit seinen 60 m Höhe den als einen der schönsten Jugendstil-Anlagen Europas bekannten Friedrichsplatz dominiert. Zwischen 1720 und 1778 war Mannheim die Residenzstadt der damaligen Kurpfalz. Das prunkvolle barocke Schloss mit dazugehörigem Museum im Zentrum der Stadt ist das größte seiner Art in ganz Deutschland und stellt möglicherweise die schönsten universitären Räumlichkeiten im Land. Als Universitätsstadt hat Mannheim eine lebendige Kulturszene und ein reges Nachtleben. Größere Events finden oftmals in der SAP-Arena statt, darunter die Spiele des Eishockey-Rekordmeisters Mannheimer Adler oder Handball-Bundesligaspiele mit den Rhein-Neckar-Löwen. Im 1990 eröffneten Technoseum erleben Besucher Technik auf die besondere Art: in einer interaktiven Ausstellung mit zahlreichen Experimenten, so lebendig wie die Stadt selbst.

Südwestpfalz

Blick von Burg Trifels ins Tal

Tiefgrüne Wälder, romantische Täler, malerische Ortschaften und rot-gelbe Sandsteinfelsen, auf denen allenthalben eine trutzige Festung thront - die Region im Südwesten Deutschlands lockt mit einer abwechslungsreichen Landschaft, die nicht ohne Grund zu den beliebtesten Wanderrevieren der Republik zählt. So ist das „Land der Burgen“ denn auch durchzogen von einem engmaschigen Netz an Radwanderwegen, auf denen Naturliebhaber ihre wahre Freude haben werden.
Weite Teile der Südwestpfalz sind bedeckt vom Pfälzerwald, der zusammen mit den Nordvogesen ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat bildet. Herrliche Ausblicke auf selbiges bieten sich z.B. von den zahlreichen Burgbergen im Dahner Felsenland, auf denen meist nur noch eine Ruine steht. Größte Festungsanlage der Pfalz ist das Burgenmassiv Altdahn-Grafendahn-Tanstein bei Dahn; zu den meistbesuchten gehört zweifelsohne die Höhenburg Trifels bei Annweiler, wo Nachbildungen der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches zu besichtigen sind. Noch mehr Andrang verzeichnet lediglich das Hambacher Schloss, das als Geburtsort der Demokratie in Deutschland gilt.
Als städtische Zentren mit einem großen Kulturangebot nehmen Zweibrücken und Pirmasens eine zentrale Stellung ein, während die weiter östlich gelegene Gemeinde Hauenstein sich als Zentrum der Schuhproduktion einen Namen gemacht hat. Hier lohnt das hochinteressante Deutsche Schuhmuseum einen Besuch und auf der örtlichen Schuhmeile wähnen sich Shopping-Freunde im Paradies.
Die Nähe zu Frankreich ist nicht nur in der Pfälzer Küche zu spüren; ein ganz besonderer Charme geht nicht zuletzt von den Menschen aus, die in der Region leben und ihren Charakter prägen. „Doucement“ ist die Devise - wie die Franzosen lassen es auch die Pfälzer „langsam, ruhig und sachte“ angehen und legen damit eine Mentalität an den Tag, von der man sich auch als Gast gerne inspirieren lässt.

Saarbrücken

Altstadt von Saarbrücken mit Kirche St. Johann

Frankreich liegt nur einen Steinwurf entfernt und der französische Einfluss ist in der Hauptstadt des flächenmäßig kleinsten deutschen Bundeslandes eindeutig zu spüren - sei es in der Sprache, der Esskultur oder einfach in der Mentalität ihrer Bewohner, die ihren Nachbarn beim „Savoir-vivre“ in kaum etwas nachstehen.
Als einzige Großstadt des Saarlandes ist Saarbrücken das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region. Besuchern wird einiges geboten: Mit dem Schlossplatz und seinem barocken Gebäudeensemble, dem Ludwigsplatz, der Ludwigskirche und zahlreichen weiteren Gotteshäusern verfügt die Stadt über ein reiches Erbe an historischer Bausubstanz, die vom Mittelalter bis zur Moderne alle architektonischen Epochen widerspiegeln. Das Herz schlägt rund um den St. Johanner Markt; umgeben von Bars und Cafés lässt sich das bunte Treiben am beliebten Treffpunkt der Stadt bei einer Tasse Kaffee aus nächster Nähe betrachten.
Doch was wäre Saarbrücken ohne die Saar, die Lebensader der Region? Vor allem zur warmen Jahreszeit tummeln sich am Ufer des Flusses rund um den Staden (zwischen Bismarckbrücke und Heizkraftwerk Römerbrücke) Spaziergänger, Sonnenanbeter und Freizeitsportler im großen Stil; im großzügigen Biergarten rund um den Ulanen Pavillon direkt an den Saarwiesen finden sie Erfrischung in Form von kühlem Bier und Leckereien vom Grill. Und wer genug vom städtischen Trubel hat, der entflieht all dem und unternimmt einen Ausflug in die Umgebung, z.B. zum UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte, zur Saarschleife bei Mettlach oder ins nahegelegene Frankreich. Schließlich ist man schnell da - ob mit dem Fahrrad, dem Schiff oder gar zu Fuß.