Mannheim
Die Großstadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar ist hauptsächlich bekannt für ihr gitterförmiges Straßennetz, das für Deutschland untypisch ist und eher an den New Yorker Stadtteil Manhattan erinnert; es brachte Mannheim den Beinamen Quadratestadt ein. Kurfürst Friedrich IV. war es, der Anfang des 17. Jh. die heutige Metropole und zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs auf diese Weise als seine persönliche Idealstadt gestalten ließ. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mannheim allerdings schon weitaus früher, nämlich im Jahr 766 im Lorscher Codex.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der römisch-monumentale Wasserturm, der mit seinen 60 m Höhe den als einen der schönsten Jugendstil-Anlagen Europas bekannten Friedrichsplatz dominiert. Zwischen 1720 und 1778 war Mannheim die Residenzstadt der damaligen Kurpfalz. Das prunkvolle barocke Schloss mit dazugehörigem Museum im Zentrum der Stadt ist das größte seiner Art in ganz Deutschland und stellt möglicherweise die schönsten universitären Räumlichkeiten im Land. Als Universitätsstadt hat Mannheim eine lebendige Kulturszene und ein reges Nachtleben. Größere Events finden oftmals in der SAP-Arena statt, darunter die Spiele des Eishockey-Rekordmeisters Mannheimer Adler oder Handball-Bundesligaspiele mit den Rhein-Neckar-Löwen. Im 1990 eröffneten Technoseum erleben Besucher Technik auf die besondere Art: in einer interaktiven Ausstellung mit zahlreichen Experimenten, so lebendig wie die Stadt selbst.
Heidelberg
Eingebettet in eine traumhafte Naturlandschaft voller Burgen, Ruinen und märchenhafter Schlösser lädt die malerische Universitätsstadt Heidelberg zum Verweilen ein. Der historische Stadtkern eignet sich ideal für einen Stadtbummel, bei dem Besucher nicht nur wunderbar einkaufen können, sondern gleichzeitig in den Genuss der üppig vorhandenen Barock- und Renaissancebaukunst kommen. Nennenswert sind hier besonders das oft als Postkartenmotiv verwendete Heidelberger Schloss oberhalb der Altstadt, die gut erhaltene Heiliggeistkirche und das stadtälteste Haus zum Ritter, welches seit Jahrhunderten als schick eingerichtetes Hotel fungiert. Neben zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und ausgezeichneten Einkaufsmöglichkeiten gilt es in Heidelberg, an den zahlreich stattfindenden kulturellen Events teilzuhaben und die gemütlichen Restaurants, Bars und Nachtclubs kennen und lieben zu lernen.
Heilbronn
Umgeben von Tälern und Hügeln bildet die im Jahr 741 erstmals als „Helibrunna" erwähnte Stadt das wirtschaftliche, kulturelle und administrative Zentrum der Region Heilbronn-Franken. Hier treffen schwäbische und fränkische Lebensart aufeinander. Denn bis heute sind sich die Heilbronner selbst uneins, ob ihre Region eher zu Schwaben oder zu Franken gehört. Seit 1970 darf sich der Zusammenschluss der Stadtteile Heilbronn, Böckingen, Sontheim, Neckargartach, Frankenbach, Biberach, Horkheim, Kirchhausen und Klingenberg „Großstadt“ nennen. Das Erscheinungsbild bleibt trotzdem idyllisch: mit ausgedehnten Weinbergen, Parks und Schlössern gibt man sich ländlich und weltoffen zugleich.
Heilbronn hat sich in der Nachkriegszeit bemüht, die alten Wunden zu heilen. Bei einem Bombenangriff 1944 wurde die Altstadt fast vollständig zerstört. Umso erstaunlicher ist es, wie viele Sehenswürdigkeiten seither restauriert wurden und heute wieder besichtigt werden können, so zum Beispiel das Rathaus, der Deutschhof und der Hafenmarktturm. Die meisten Touristenattraktionen sind zu Fuß erreichbar, z.B. bei einer der einfallsreichen Stadtführungen der Heilbronner Marketing GmbH.
Karlsruhe
Karlsruhe verdankt seine Gründung dem Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach, der hier 1715 in seinem Jagdrevier die neue Residenz errichten ließ. Das Besondere der Planung war die zum Schloss hin orientierte fächerförmige Anlage der Innenstadt. Die am Nordrand des Schwarzwaldes gelegene Stadt ist bundesweit bekannt als Sitz der Hohen Gerichte Deutschlands, des Bundesgerichtshofs und des Bundesverfassungsgerichtes. Karlsruhe ist aber auch ein bedeutender Standort für Kunst und Wissenschaft. So gehört die Universität Karlsruhe (TH) zu den Elite-Universitäten in Deutschland. Das ZKM, das Zentrum für Kunst und Medientechnologie, lockt Besucher aus aller Welt, weil es moderne Kunst und neue Medien in einzigartiger Weise miteinander verbindet.
Das Badische Staatstheater, einige kleinere Bühnen, Konzertsäle und mehrere Festivals sind weitere Belege für das reichhaltige Kulturleben dieser lebendigen Stadt im Grünen, deren Parks und Wälder bis an die City heranreichen.
Stuttgart
Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart zeigt sich einerseits als lebendiger Wirtschaftsstandort mit Weltfirmen wie Daimler oder Porsche, andererseits als Musik-, Musical-, Kultur- und Wissenschaftsstadt sowie als attraktives touristisches Ziel.
Unbestritten kann sich Stuttgart seiner besonders schönen Lage rühmen. Die Kernstadt schmiegt sich in eine auf drei Seiten von Hängen umgebene Talmulde. Von den Anhöhen bieten sich bei Tag und vor allem bei Nacht faszinierende Blicke auf die Innenstadt, wo die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nahe beieinander liegen und bequem zu Fuß erkundet werden können.
Vor allem in der warmen Jahreszeit bietet die Stadt eine fast südländisch anmutende Atmosphäre mit zahllosen Straßencafés und Biergärten. In den Fußgängerzonen spielen Straßenmusikanten auf, und in den Parks tummelt sich ein sonnenhungriges Publikum. In Shopping-Passagen und den Einkaufsstraßen dominieren anspruchsvolle Geschäfte und Boutiquen. Und weil sich rund um Stuttgart ausgedehnte Rebhänge erstrecken, hat die Landeshauptstadt neben internationalen Restaurants auch eine große Anzahl an Weinlokalen und bodenständig-schwäbischen Wirtschaften zu bieten.
Schwarzwald
Mit dem Schwarzwald wird so manches Klischee verbunden, viele denken an Kuckucksuhren, die Schwarzwaldklinik, deftigen Schinkenspeck oder an eine kalorienreiche Kirschtorte. Für die meisten Besucher ist der Schwarzwald einfach eine der reizvollsten deutschen Ferienlandschaften, in der man wunderbar wandern, radeln, entspannen und nicht zuletzt auch gut essen kann.
Höchste Erhebung in Deutschlands größtem zusammenhängendem Mittelgebirge ist der Feldberg mit 1.493 m. Die zauberhafte Gegend wartet mit großartigen Naturschönheiten auf, etwa den Triberger Wasserfällen, dem als Badeplatz beliebten Schluchsee oder dem romantischen Wildseemoor im Norden des Waldgebirges. Eine saubere Luft und heilende Thermalquellen machten den Schwarzwald zu einer beliebten Kurgegend, wenn auch durch die Gesundheitsreform mancherorts der Kurbetrieb stark eingebrochen ist. Dafür gibt es etliche neue Badetempel und Wellnessoasen vom Feinsten.
Die Universitätsstadt Freiburg begrüßt ihre Gäste mit dem 116 m hohen gotischen Münsterturm. Rund um den „schönsten Turm der Christenheit" kann man durch heimelige Altstadtgassen flanieren oder von einem der vielen Terrassencafés die beschauliche Atmosphäre der Schwarzwaldmetropole aufnehmen.
Freiburg im Breisgau
Das beschauliche Städtchen im Breisgau liegt geographisch günstig im Dreiländereck, am Rande des Schwarzwalds. Mediterranes Flair, beeindruckende Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Sonnenstunden zeichnen Deutschlands südlichste Stadt aus. Bei einem Bummel durch die historische Altstadt kommt man nicht umhin, das Münster am Marktplatz zu bestaunen, welches sich malerisch in die Kulisse schmucker Häuschen einreiht und mit seinem 116 m hohen Turm schon von weitem zu sehen ist.
Besonders charakteristisch sind Freiburgs „Bächle“, welche sich entlang der gepflasterten Wege schlängeln. Ein Sprichwort besagt, wer aus Versehen in eines hineintritt, wird nicht zum letzten Mal in Freiburg gewesen sein.
Als Perle der Architektur wird das historische Kaufhaus bezeichnet, welches im 14. Jh. erbaut wurde und heute als Ort für Veranstaltungen und Tagungen fungiert: Hinter der auffälligen roten Fassade befinden sich insgesamt vier originalgetreue Räume, unter anderem der Kaisersaal.
Einen schönen Blick auf die Universitätsstadt hat man von der Schlossbergbahn aus; diese ist seit 2008 in Betrieb und chauffiert ihre Fahrgäste in nur drei Minuten vom Stadtgarten auf den Schlossberg hinauf.
Bodensee
Schwäbisches Meer wird der größte deutsche Binnensee mitunter genannt. Dabei wird vielfach vergessen, dass Teile des Seeufers zu Baden und Bayern gehören und auch die Nachbarländer Schweiz und Österreich nicht zu knapp an dem Gewässer beteiligt sind. Zusammengenommen ist die den Alpen vorgelagerte Seeregion eine überaus reizvolle Ferien- und Kulturlandschaft. Weinberge und Streuobstwiesen säumen die von einem milden Klima verwöhnten Ufer. Und in der mit heimeligen Altstadtgassen, feudalen Schlössern und barocken Wallfahrtskirchen gesegneten Region kommt auch die Kultur nicht zu kurz. Gut essen kann man am Bodensee auch, die Dichte an mit Sternen und Kochmützen dekorierten Lokalen ist beachtlich.
Der Bodensee zieht zudem Aktivisten aller Art an. Auf dem Wasser tummeln sich Segler, Surfer und Kanuten, an seinen Ufern wird geradelt und im Hinterland genießen Wanderer die Ausblicke auf die weite Wasserfläche. Wer es einrichten kann, sollte vielleicht den Hochsommer meiden, denn dann kommen alle. Schönste Jahreszeit ist der Frühling, wenn die Obstbäume die Region in ein Blütenmeer ohnegleichen verwandeln, bei dem selbst der See neidisch werden könnte.
Schwäbische Alb
Auf einer Länge von knapp 200 km erstreckt sich das bis zu 1.000 m hohe Mittelgebirge durch Süddeutschland. Der größte Teil der Schwäbischen Alb liegt in Baden-Württemberg, die nördlichen Ausläufer gehen nach Bayern über. Für Aktivurlauber, die gerne wandern, Rad fahren, klettern, Wasser- oder Wintersport betreiben, ist die Region ein Paradies. Sie strotzt nur so vor Fossilienfunden, Vulkan- und Meteoritenkratern sowie unzähligen Höhlen aus der Jurazeit und ist daher auch ein Muss für reiselustige Archäologie- und Geschichtsinteressierte. Das Projekt „Geopark Schwäbische Alb“ ermöglicht Besuchern eine Zeitreise in längst vergangene Jahrmillionen. Die bekannteste von zwölf Schauhöhlen ist die Bärenhöhle. Sie entstand im Weißen Jura und birgt eine Fülle an Tropfsteinen in allerlei Formen und Größen; das Highlight stellt hier ein Bärenskelett dar.
Noch vor 120.000 Jahren grasten in der Gegend große Büffelherden. Seit einigen Jahren lebt wieder eine Herde des „schwäbsichen Urviehs“ bei Hohenstein-Meidelstetten. Die mittlerweile Kult geworden Tiere sind nicht nur schön anzuschauen, sondern liefern auch besondere Fleisch-, Wurst- und Käsewaren.
Wen es eher in die Stadt zieht, findet sich in der Donau-Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm am rechten Platz. Historische Bauwerke und Museen gibt es hier ebenso wie Einkaufsstraßen und Shoppingcenter, nette Cafés und gute Restaurants. Etwas Grün bringen hübsche Parkanlagen ins Stadtbild.
Tübingen
Mitten in Baden-Württemberg, zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb, liegt der Landkreis Tübingen. Seine Landschaft wird vor allem vom Neckar und den zahlreichen kleinen Nebenflüsschen bestimmt, die sich durch die Niederungen und Täler sanfter Hügelketten und schroffer Gebirgshänge schlängeln. Wälder und Streuobstwiesen wechseln sich ab mit Weinbergen, Viehweiden und fruchtbaren Äckern. Die idyllische Landschaft umrahmt alte, sagenumwobene Schlösser und Burgen, romantische, kleine Ortschaften und historisch interessante und sehenswerte Städte wie zum Beispiel die Universitätsstadt Tübingen, Rottenburg am Neckar, Mössingen oder Starzach. Zahlreiche Rad- und Fußwanderwege durchziehen den Landkreis, die, zum Teil entlang von jahrtausendealten Pfaden, zu beeindruckenden Zeugen der Geschichte und Kulturgütern führen: Steinstelen aus prähistorischer Zeit, Keltengräber sowie gut erhaltene Römerstraßen und Siedlungen oder die alten Pilgerpfade, die Teil des Jakobswegs sind, der bis nach Spanien führt.
Immer wieder trifft der Besucher auch auf die Spuren von Dichtern, Denkern und Künstlern, die hier in der Region, vor allem in Tübingen, gewirkt haben, so zum Beispiel Friedrich Hölderlin, August Mörike oder Wilhelm Hauff. Ob entspannter Erholungsaufenthalt, Aktivurlaub, Familienferien, Kultur- oder Naturreise - die Region bietet ein vielfältiges touristisches Angebot für jeden Geschmack.
Art.-Nr. | 262063 |
Auflage | Juni 2023 |
Sprache | |
Seitenanzahl (Buch) | 318 |
Breite x Höhe (Buch) | 97.5 mm x 175 mm |
Karten (Buch, PDF) | 14 |
Anzahl Wörter | 78756 |
Reiseziele | Mannheim, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Stuttgart, Schwarzwald, Freiburg im Breisgau, Bodensee, Schwäbische Alb, Tübingen |